Sie sind hier

Sanierung von Gaswerkstandorten

Die GAA hat in den letzten Jahren mit Unterstützung der ehemaligen StÄUN Rostock, Neubrandenburg und Ueckermünde die Sanierung der größten Gaswerksaltstandorte mit den mutmaßlich höchsten Gefahren für das Schutzgut Boden und Grundwasser in Mecklenburg-Vorpommern vorangetrieben.

Hierzu zählen die Standorte

  • Gaswerk Rostock, Bleicherstrasse
  • Gaswerk Neubrandenburg, Güterbahnhof,
  • Gaswerk Demmin, an der Gasanstalt,
  • Gaswerk Anklam, Wördeländer Strasse.

Hierbei handelt es sich regelmäßig um ehemalige Gasproduktionsstätten aus den Zeiträumen Ende 19., Anfang 20. Jahrhundert, die überwiegend aus Steinkohlenteer Stadtgas produziert haben. Die Verfrachtungen von Produktionsrückständen in den Boden durch Havarien, Kriegseinwirkungen o.ä. waren teilweise sehr massiv, sodass im Untergrund höchste Konzentrationen von krebserregenden PAK-Gemischen anzutreffen sind.

Es galt, jeweils eine Quellensanierung klassisch durch Aushub oder durch eine nach BBodSchG der Sanierung gleichwertigen Sicherung zu organisieren.

Beispiel 1: Sicherung des Gaswerkstandortes Rostock, Bleicherstrasse

Fakten:

  • flächenmäßig und vom Schadstoffpotential wahrscheinlich größte Altlast in M-V
  • Größe ca. 10,7 ha, davon ca. 2,7 ha versiegelt (Asphalt, Schotter, Gebäude, Schlacke, techn. Einrichtungen, Wege etc.)
  • durch Havarie in 60-er Jahren sind große Mengen Teerschlamm in eine Warnowniederung abgelassen worden; seit dem durch Sukzession und Vernässung als „Teersee“ bekannt; Sicherung durch doppelten Spundwanddamm in Richtung Warnow seit 1995

Aufgabe: Sanierung durch Aushub/Deponierung oder Einkapselung/Sicherung?

  • Anfang der 90-er Jahre plante die BvS einen Teilaushub der durch Gutachten ausgehaltenen großen Schadstoffherde
    Kosten: mehrere 10 Mio. DM
  • im Rahmen des damaligen Verwaltungsabkommens keine Einigung zwischen Bund und Land möglich (Streitpunkt: Umfang Gefahrenabwehr?)
  • seit Übernahme der Verantwortung durch das Land durch den Generalvertrag wird an einer der Sanierung gleichwertigen Sicherung durch Einkapselung/intelligentes
  • Grundwasserhaltungssystem gearbeitet und geplant
    Kosten ca. 3,5 Mio.

Derzeitiger Sachstand:

  • Abbruch der oberirdischen Aufbauten seit Februar 2008 begonnen; letzte Bebauung Mitte 2010 rückgebaut; Hochdruckgasleitung Sept. 2010 umverlegt
  • einige Hindernisse und Überraschungen waren zu meistern (z.B. umfangreiche Teerölmengen unterhalb der Tanktassen der Ölspaltanlage)
  • Spundwandtrasse wurde errichtet, der Stauraumkanal gebaut
  • derzeit steht die Oberflächenbefestigung an, danach Nutzung als Photovoltaikstandort der Stadtwerke Rostock
  • Beendigung Sicherungsmaßnahmen Ende 2012 denkbar; anschließend langjähriges Wassermanagement notwendig

Zurück